Unser Gehirn verarbeitet permanent alle ankommenden Signale aus beiden Ohren. Liegt eine Hörminderung auf beiden Ohren vor und der Betroffene erhält nur eine Versorgung auf das schlechtere Ohr, nimmt das Sprachverstehen auf dem unversorgten Ohr immer weiter ab. Dies ist später kaum noch rückgängig zu machen.

Wie schon erwähnt, ist ein optimales räumliches Hören und Richtungshören nur möglich, wenn beide Ohren aufeinander abgestimmt sind. Nur so kann beispielsweise ein heranfahrendes Auto erkannt und einem möglichen Unfall vorgesorgt werden.

Die Hörgeräteversorgung hat neben ihrer Aufgabe das Hörvermögen zu optimieren, auch den Auftrag, vor Folgeschäden zu schützen. Benötigt das Gehirn aber mehr Energie für das Verstehen, geht das z.B. auf Kosten der Konzentrationsfähigkeit, der Aufmerksamkeit oder der Erinnerung. Dies kann soweit gehen, dass sich auf Dauer eine Demenz entwickelt.

Untermauert wird diese Aussage von einer Studie aus dem Jahr 2011. Frank Lin, HNO-Arzt und Epidemiologe an der Johns Hopkins School of Medicine in den USA, hat belegt, dass Menschen mit unbehandeltem Hörverlust bis zu fünf Mal häufiger an Demenz erkranken. Die Ergebnisse wurden 2012 in einer weiteren Studie bestätigt.

Eine beidseitige Hörsystem-Versorgung ist also die beste Lösung. Sie stellt den natürlichen Stereo-Effekt wieder her und ermöglicht ein viel entspannteres Hören.